Gemeinden bekunden Verbundenheit mit Israel
Von Marion Unger
Bad Sobernheim. Zu einem ökumenischen Friedensgebet fanden sich mehr als 40 Menschen in der Matthiaskirche in Bad Sobernheim zusammen. Anlass war der terroristische Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober.
In Briefen an die Zentralwohlfahrtsstelle (ZWSt) der Juden in Deutschland als Trägerin des Max-Willner-Heims sowie an Nachkommen ehemaliger jüdischer Bürger Sobernheims drückten die Evangelische Paul-Schneider-Gemeinde und die Katholische Pfarrgemeinde St. Willigis Nahe Glan Soon ihre Verbundenheit mit Israel aus. VG-Bürgermeister Uwe Engelmann und Stadtbürgermeister Michael Greiner schlossen sich im Namen von Verbandsgemeinde Nahe-Glan und Stadt Bad Sobernheim der Solidaritätsadresse an.
„Wir beten um Frieden im Nahen Osten und in unserem Land“, betonte Pfarrerin Alisa Barth in ihrer Ansprache. Sie zitierte einen Text aus dem Buch Jesaja im Alten Testament, in dem die Gerechtigkeit Gottes beschworen und zugesagt wird. Von dort schlug sie einen Bogen zu den aktuellen Geschehnissen in Israel und im Gazastreifen und beschrieb die Fassungslosigkeit angesichts der beispiellosen Barbara des Hamas-Überfalls mit mehr als tausend Toten. „Seit dem Holocaust sind nicht mehr so viele Jüdinnen und Juden in so kurzer Zeit ermordet worden“, erklärte sie. Als besonders niederträchtig werde die Tat empfunden, weil sie am jüdischen Feiertag Simchat Tora verübt wurde. Er markiert traditionell das Ende des Laubhüttenfestes und wird gewöhnlich besonders fröhlich gefeiert.
Mit Psalmen, Gebeten und Liedern gedachten die Christinnen und Christen der Opfer des Überfalls. Einem an der Osterkerze entzündeten Friedenslicht fügten sie in spürbar betroffener Stimmung zahlreiche kleinere Kerzen hinzu, ehe sie still auseinandergingen.
„Mit Entsetzen und großer Sorge verfolgen wir die schlimmen Nachrichten, die uns seit dem 7. Oktober aus Israel erreichen.“ Mit diesen Worten wandten sich die beiden Kirchengemeinden sowie die Vertreter von Stadt und Verbandsgemeinde in einem Schreiben an den Direktor der ZWSt, Aron Schuster. „Unser Mitgefühl gilt allen Menschen in Israel, die um ihre Toten trauern, um ihre Vermissten bangen oder ihren Verletzten beistehen“, heißt es weiter. Die Gedanken seien auch bei den Jüdinnen und Juden in Deutschland, die sich um Verwandte und Freunde in Israel sorgten. Schließlich wurde die Hoffnung ausgedrückt, „dass das Max-Willner-Heim in dieser bedrückenden Situation ein sicherer Ort des Austauschs, der gegenseitigen Ermutigung und des Gebets sein darf“.
Neben Aron Schuster gehören auch die Familie Strauss in Israel und Margrit Schneeweiss, die Enkelin von Alfred Marum, zu den Adressaten der Botschaft. Beide sind Bad Sobernheim durch die Geschichte ihrer Familien seit vielen Jahren verbunden. Die Briefe versichern ihnen: „Wir stehen zusammen gegen jede Form des Antisemitismus in unserer Stadt.“
Den Brief an die ZWSt können Sie hier herunterladen.
Zum Foto: Ihre Verbundenheit mit Israel nach dem Terrorangriff der Hamas drücken die beiden christlichen Kirchengemeinden Bad Sobernheims sowie die Bürgermeister von Stadt und Verbandsgemeinde aus. Von links: Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel, Pfarrer Ralf Anacker, Bürgermeister Uwe Engelmann, Pfarrerin Alisa Barth und Pfarrer Hans Jürgen Eck. Es fehlt: Stadtbürgermeister Michael Greiner.